Patronat |
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St. Dionysius, Bischof von Paris im 3. Jahrhundert.
Er wurde enthauptet, deshalb wird er mit dem Kopf auf dem Arm dargestellt. Gedenktag ist der 9. Oktober |
Baustil |
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Spätromanische dreischiffige Pfeilerbasilika, 30,5 m lang und 14,4 m breit.
Die erste urkundliche Erwähnung ist aus 1221.
Bezeichnend für das äußere Bild der Kirche ist die
ausgewogene Gruppierung des von Ost nach West gestaffelten Baukörpers.
Der Turm ist fünfgeschossig und wie ein Wehrturm mit schmalen Fenstern ausgestattet. Er hat vier Glocken, von denen die ältesten 1643 und 1681 gegossen wurden.
1945 erlitt die Kirche umfangreiche Kriegsschäden. Der Wiederaufbau wurde 1955 abgeschlossen. |
Der Innenraum |
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Die Architektur weist eine ausgeprägte Harmonie in der Zuordnung der Maße auf.
Die Joche sind mit Kreuzgratgewölben versehen, im Mittelschiff
und Chor mit Wulstrippen ausgestattet.
Die Kapitelle sind abwechslungsreich gestaltet mit Laubwerk, Vögeln und Knospen.
Zwei Würfelkapitelle mit fein skulptierten Ranken aus der Zeit um 1150 stammen offenbar aus einer Vorgängerkirche. Sie befinden sich an den westlichen Blendbögen der Seitenschiffe.
Die farbliche Fassung der Kirche orientiert sich am Farbspektrum der romanischen Zeit.
Von einem gotischen Freskenzyklus ist nur noch die Darstellung der Heiligen Katharina am Pfeilerbogen der Nordwand des Mittelschiffes erhalten.
Aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammen die Skulpturen der Heiligen:
Eine Pieta (Schmerzhafte Mutter) im südlichen Seitenschiff, Dionysius
und Maria Magdalena im Chorraum, Sebastian am Chorpfeiler.
Der Chorraum ist mit Altar, Wandtabernakel und Standkreuz - als hochaufragendes
Zeichen - ausgestattet.
(siehe auch Kostbarkeiten aus unserer
Kirche) |
Geschichte |
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Die Ursprünge der heutigen Dionysiuskirche gehen auf christliche
Niederlassungen in karolingischer Zeit zurück (vor 900). Funde deuten auf eine Saalkirche als Vorläufer hin. |
947 |
Erste Erwähnung des Ortes: In einer Schenkungsurkunde von König Otto I.
werden die Besitzungen in "Mundulingheim" dem Stift der Roswitha von Gandersheim (70 km südlich von Hannover) übertragen.
Die Legende berichtet, dass drei "Juffern" aus dem Stift Gandersheim die Kirchen in Mündelheim, Wittlaer und Kalkum errichten ließen. |
11./12. Jh. |
Im Bereich des Mittelschiffs der heutigen Kirche steht eine Saalkirche
mit eingezogener Vorhalle, fast so groß wie das heutige Mittelschiff.
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1071 |
Kaiser Heinrich der III. schenkt den Ort ans das Stift Kaiserswerth. |
um 1150 |
Anstelle eines älteren Turms wird der heutige Turm errichtet. Bis heute
ist er mehrfach erneuert worden. |
um 1184 |
Graf Engelbert von Berg erwirbt Angermund, wozu auch Mündelheim gehört.. |
1220-1230 |
Das heutige Langhaus mit Chor wird errichtet. |
1308 |
Graf Adolf von Berg schenkt dem Düsseldorfer Lambertusstift das
Patronat der Mündelheimer Kirche. Diese Zugehörigkeit blieb bis 1803 bestehen.
Das Pfarrgebiet umfasste lange Zeit einen großen
Teil des heutigen Duisburger Südens. Die Pfarreien Huckingen, Hüttenheim und Serm wurden im 19. und 20. Jahrhundert abgepfarrt. Heute ist St. Dionysius Teil der Pfarrei St. Judas Thaddäus. |
1940/41 |
Gotische Bestandteile der Kirche werden freigelegt, die farbige
Raumfassung wird teilweise erneuert. |
1945 |
Durch Artilleriebeschuss von der anderen Rheinseite wird der Turm bis auf die Ostwand und das Erdgeschoss zerstört, außerdem wird das Kirchendach beschädigt.
Durch eindringendes Regenwasser werden die gotischen Fresken zerstört. Nur eine Wandmalerei aus dem 14. Jahrhundert bleibt erhalten. |
1951 |
Die Restaurierung des Turms ist abgeschlossen. |
1955 |
Einbau einer Heizungsanlage. Im Zuge der dabei durchgeführten Grabungen werden Hinweise auf die Vorgängerkirche gefunden. |
1971 |
An der Südseite der Kirche wird ein Sakristei angebaut. Das seitliche Kirchenportal liegt seitdem innerhalb des Anbaus. |