Veranlassung zum Generalplan - Hochwasserschutz am Niederrhein (1989) Fotos aus dem Generalplan - Hochwasserschutz am Niederrhein (Bericht) Seite 1,2 & 13 Die Hochwasserschutzanlagen am Rhein wurden überwiegend vor vielen Jahrzehnten gebaut. Allein von daher ist begründet, dass wichtige technische Informationen über die Deiche, wie Beschaffenheit des verwendeten Bodenmaterials, Lagerungsdichte und andere bodenmechanische Kennwerte, die Rückschlüsse auf die Standsicherheit erlauben, fehlen. Bewusst wurde diese Situation durch Erfahrungen, die bei der Deichumlegung zur Erweiterung des Hafens Orsoy gemacht wurden. Hier trat, bedingt durch die heutigen Verdichtungsverfahren, ein Volumenverlust von 25 % auf. Ein Sondierungsgutachten bzgl. der Ruhrdeiche in Mülheim zeigte ähnliche Ergebnisse. Aus diesem Grunde wurden die Deichverbände (DV), Deichschauen (DS) und verantwortlichen Kommunen Ende 1986 vom Oberdeichinspektor aufgefordert, Mittel für bodenmechanische Untersuchungen bereitzustellen und die Deiche auf ihre Standfestigkeit hin untersuchen zu lassen. Das Ergebnis war beunruhigend. Von den insgesamt 260 km Rheindeichen, die die 165 km lange Rheinstrecke von Köln bis Bimmen begleiten, entsprechen 130 km nicht mehr den anerkannten Regeln der Technik. Sie sind entweder nicht standsicher oder nicht betriebssicher. Da für einen sicheren Hochwasserschutz im Regierungsbezirk Düsseldorf derzeit 75 Unterhaltungspflichtige, davon 56 Verbände und 8 Kommunen, Verantwortung tragen, war es notwendig, von einer zentralen Stelle aus ein Konzept erarbeiten zu lassen, das zum einen den Bestand der Hochwasserschutzanlagen ermittelt, analysiert und kartenmäßig darstellt, zum anderen Aus- sagen über die Möglichkeiten der Sanierung und die Reihenfolge der Maßnahmen macht. So hat 1989 das Staatliche Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft (StAWA) Düsseldorf zusammen mit dem Ing.-Büro ACI- AQUA PROJECT CONSULT Ingenieurgesellschaft mbH, Siegen, im Auftrag des Ministers für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft (MURL) den Generalplan "Hochwasserschutz am Niederrhein"erarbeitet, der hiermit vorgelegt wird.
Veranlassung zum Generalplan Hochwasserschutz am Niederrhein (1989)
Fotos aus dem Generalplan - Hochwasserschutz am Niederrhein (Bericht) Seite 1,2 & 13
Die Hochwasserschutzanlagen am Rhein wurden überwiegend vor vielen Jahrzehnten gebaut. Allein von daher ist begründet, dass wichtige technische Informationen über die Deiche, wie Beschaffenheit des verwendeten Bodenmaterials, Lagerungs- dichte und andere bodenmechanische Kennwerte, die Rück- schlüsse auf die Standsicherheit erlauben, fehlen. Bewusst wurde diese Situation durch Erfahrungen, die bei der Deich- umlegung zur Erweiterung des Hafens Orsoy gemacht wurden. Hier trat, bedingt durch die heutigen Verdichtungsverfahren, ein Volumenverlust von 25 % auf. Ein Sondierungsgutachten bzgl. der Ruhrdeiche in Mülheim zeigte ähnliche Ergebnisse. Aus diesem Grunde wurden die Deichverbände (DV), Deich- schauen (DS) und verantwortlichen Kommunen Ende 1986 vom Oberdeichinspektor aufgefordert, Mittel für boden- mechanische Untersuchungen bereitzustellen und die Deiche auf ihre Standfestigkeit hin untersuchen zu lassen. Das Ergebnis war beunruhigend. Von den insgesamt 260 km Rheindeichen, die die 165 km lange Rheinstrecke von Köln bis Bimmen begleiten, entsprechen 130 km nicht mehr den an- erkannten Regeln der Technik. Sie sind entweder nicht stand- sicher oder nicht betriebssicher. Da für einen sicheren Hochwasserschutz im Regierungsbezirk Düsseldorf derzeit 75 Unterhaltungspflichtige, davon 56 Ver- bände und 8 Kommunen, Verantwortung tragen, war es not- wendig, von einer zentralen Stelle aus ein Konzept erarbeiten zu lassen, das zum einen den Bestand der Hochwasserschutz- anlagen ermittelt, analysiert und kartenmäßig darstellt, zum anderen Aussagen über die Möglichkeiten der Sanierung und die Reihenfolge der Maßnahmen macht. So hat 1989 das Staatliche Amt für Wasser- und Abfallwirt- schaft (StAWA) Düsseldorf zusammen mit dem Ing.-Büro ACI- AQUA PROJECT CONSULT Ingenieurgesellschaft mbH, Siegen, im Auftrag des Ministers für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft (MURL) den Generalplan "Hochwasserschutz am Niederrhein" erarbeitet, der hiermit vorgelegt wird.